Gutachten

Ihre Sehstärke verändert sich im Laufe Ihres Lebens. Manchmal findet diese Veränderung schleichend statt ohne, dass Sie es bemerken. Aus diesem Grund erfordern viele Berufe, Zertifikate und Führerscheine die Festellung Ihrer Sehschärfe und Farberkennung, denn die Voraussetzung für eine sichere Teilnahme z.B. am Straßenverkehr ist ein optimales Sehvermögen bei Tag und Nacht. 

Ein Augenärztliches Gutachten wird zudem benötigt, wenn die Mindestsehleistung im normalen Sehtest nicht erfüllt werden, oder eine bestimmte Führerscheinklasse mit Pflicht zum Augenärztlichen Gutachten erwerben möchten.

Wir im Augencentrum Aachen sind berechtigt Gutachten und Sehtests nach den standardisierten Verfahren für die folgenden Bereiche durchzuführen. 

  • Führerschein PKW, LKW und Motorrad
  • Polizei und Bundeswehr
  • Flugtauglichkeit
  • Sportsboot und Segelschein
  • Tauchschein
  • Gutachten für Beförderung: Taxi etc.
  • G37 Untersuchung
  • Blindengutachten

Erstellung von augenärztlichen Gutachten

Die grundlegenden Sehfunktionen stehen im Fokus

Tagessehschärfe: Die Tagessehschärfe (Visus) ist die zentrale Sehschärfe im Hellen. Für bestimmte Berufe (z.B. Pilot) muss die Tagessehschärfe regelmäßig kontrolliert werden und bestimmte Mindestwerte betragen. Um die Tagessehschärfe zu überprüfen wird z.B. das sogenannte Landolt Verfahren angewandt. Der Landoltring ist ein Normsehzeichen für Sehtests, das in der Europäischen Norm EN ISO 8596 für die Messung der Sehschärfe vorgeschrieben ist. Bei dem Verfahren werden dem Patienten keine Buchstaben gezeigt, sondern eine Ringform, die zu einer Seite geöffnet ist und deren Öffnung der Patient erkennen muss.

Gesichtsfeld: Das Gesichtsfeld ist der Bereich, den man sieht, ohne den Kopf oder die Augen zu bewegen. Die Größe des Gesichtsfeldes verringert sich im Alter und hat zum Beispiel Relevanz im Straßenverkehr. Die Prüfung und Vermessung des Gesichtsfeldes nennt man "Perimetrie” mit der sich zum Beispiel Gesichtsfeldausfälle (Skotome) abklären lassen. Bei einer Perimetrie werden Lichtpunkte unterschiedlicher Helligkeit auf verschiedene Stellen des Raumes projiziert und der Patient drückt dabei jedes Mal einen Knopf, wenn er einen Lichtpunkt wahrnimmt. So kann mithilfe des Computers das individuelle Gesichtsfeld bestimmt werden.

Dämmerungsvermögen und Blendempfindlichkeit: Mit fortschreitendem Alter wird das Sehvermögen während der Dämmerung immer schlechter und die Blendempfindlichkeit hingegen nimmt zu. Gerade beim Autofahren gerät man im Dunkeln z.B. durch entgegenkommende Autos leicht in die Situation, dass man sich geblendet fühlt. Die Blendempfindlichkeit entsteht dadurch, dass die Netzhaut durch den großen Lichteinfall überreizt wird und Gegenstände dadurch nur schwer erkannt werden. Um Dämmerungssehvermögen und Blendempfindlichkeit zu überprüfen, gibt es spezielle Geräte und Verfahren: So kann diese Sehfunktion ebenfalls mit Hilfe des Landolt Verfahrens getestet werden. Hier wird Kontrast des Umfelds in Stufen solange verringert wird bis der Proband die Öffnung des Landolt-Ringes nicht mehr sehen kann.

Augenstellung und Augenbeweglichkeit: In speziellen Tests wird die Augenstellung und Augenbeweglichkeit in Bezug auf gleichmäßig fließende Bewegungen sowie auf die Fähigkeit, kontrollierte Blicksprünge auszuführen, überprüft. Bei Fehlstellungen wie Schielen oder Einschränkung der Augenbeweglichkeit, können Doppelbilder die Folge sein. D.h. das Gehirn kann die Seheindrücke nicht mehr zu einem Sehfeld zusammenführen. Der Augenarzt muss hier abklären, ob dies der Fall ist. Wenn nicht, darf der Patient am Straßenverkehr teilnehmen.

Farbensehen: Ein gar nicht so geringer Teil der Bevölkerung leidet unter einer Beeinträchtigung des Farbsehens. Bei der erblich bedingten Rotschwäche (Protanopie) verwechseln Betroffene die Farben Rot und Grün, weshalb diese Fehlsichtigkeit auch als Rot-Grün-Schwäche bezeichnet wird. Eine Rotschwäche wird z. B. mit den Ishihara Farbtafeln bestimmt, einem klassischen Verfahren für Farbsehtests.